Warum das neue Outlook gefährlich sein könnte

Allgemein

Microsoft will im kommenden Jahr ein neues, kostenloses Outlook einführen, dass in Windows etwa das Mail-Programm, den Kalender ersetzen und das klassische Outlook ablösen soll. Das „neue“ Outlook befindet sich noch in der Entwicklung, doch eine Testversion kann bereits genutzt werden. So können Nutzerinnen und Nutzer im aktuellen Outlook bereits mit dem Schalter „Das neue Outlook“ auf die neue Version umsteigen. Microsoft selbst scheint großes Interesse an dem Versions-Wechsel zu haben, so wird bei Windows 11 mit dem 2023 Update bereits im Startmenü die neue Version unter „empfohlene Apps“ angezeigt.

Microsoft hat Zugriff auf E-Mails und Zugangsdaten

Allerdings scheint die Nutzung der neuen Version nicht risikofrei für Nutzerinnen und Nutzer. Fügt man ein neues E-Mail-Konto zu Outlook hinzu, das nicht von Microsoft selbst gehostet wird, zeig das Programm einen Hinweis, dass Nicht-Microsoft-Konten mit Microsoft-Konten synchronisiert werden. E-Mails, Kalender und Kontakte werden als Kopien in Microsoft Rechenzentren gespeichert. Damit hat Microsoft vollen Zugriff auf alle E-Mails und kann diese lesen und auswerten.

Recherche des c’t Magazin zeigt, dass beim Anlegen eines IMAP-Kontos in der neuen Outlook-Version, Ziel-Server, Log-in-Name und Passwort an Microsoft- Server übertragen werden. Microsoft bekommt so vollen Zugriff auf die IMAP- und SMTP-Zugangsdaten von Nutzerinnen und Nutzern, ohne dass diese darüber informiert wurden.

Behörden zeigen sich alarmiert

Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit Ulrich Kelber zeigt sich alarmiert. Am kommenden Dienstag, den 14.11.2023, soll in einem Treffen mit der europäischen Datenschutzaufsichtsbehörde um einen Bericht gebeten werden.

Auf die Anfrage einer Stellungnahme durch die c’t ist Microsoft wohl noch nicht eingegangen, allerdings läuft diese über den Hauptsitz in den USA und kann bekanntlich dauern.

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