Eine neue Form des personalisierten Marketings soll in Zukunft das Surfverhalten von Nutzerinnen und Nutzer mobiler Daten auswerten.

Dabei werden Kundenkonten mit der Sim-Karten Nummer oder der Mobilfunknummer verknüpft. So kann ein personalisiertes Werbeprofil von dem Kunden über seine mobile Datennutzung erstellt werden.

Unter dem Namen „TrustPid“, befindet sich das System noch in einer frühen Testphase von beschränktem Umfang. Zunächst geht es wohl erst nur um einen Machbarkeitstest mit offenem Ausgang. So ist der Netzauftritt bisher eher übersichtlich gestaltet. Treibende Kraft hinter dem Projekt ist der Mobilfunkriese Vodafone, aber auch die Telekom beteiligt sich an dem Projekt.

Seit Google angekündigt hat, das ab 2023 in Chrome keine Drittanbieter-Cookies mehr zugelassen werden, sind Werbetreibende auf der Suche einer Alternative, um auch in Zukunft viele Web-Angebote weiterhin kostenfrei zur Verfügung stellen zu können.

Ab 2023 in Chrome keine Drittanbieter-Cookies mehr zugelassen

TrustPid bietet dabei deutliche Vorteile gegenüber der herkömmlichen Cookie-Technologie. So können Nutzer, auch trotz IP-Adressen wechseln oder regelmäßiger Cookie-Löschung in ihrem Surfverhalten nachvollzogen werden. Das Konzept gilt zunächst nur für den Mobilfunkverkehr, da bei Festanschlüssen eine Zuordnung bei mehreren Nutzerinnen und Nutzern schwierig ist.

Ganz unumstritten ist TrustPid allerdings nicht. So hatte Verizon in der Vergangenheit bereits für ähnlich Praktiken in den USA ein Bußgeld in Höhe von 1,2 Millionen Dollar kassiert und nach öffentlicher Kritik hatten auch Konkurrenten wie AT&T die Praktiken eingestellt.

Um dem aus dem Weg zu gehen, gibt es auf der TrustPid-Seite die Möglichkeit, für die Nutzerinnen und Nutzer, ihre Zustimmung bei einzelnen Werbepartnern zu erteilen oder zu widerrufen. Inwieweit dies sich durchsetzen wird, bleibt abzuwarten.